Gemeinsam, lebendig, grenzenlos

LEADER Warndt-Saargau...

...aktiv und gemeinschaftlich die Grenzregion voranbringen

Die LEADER-Region Warndt-Saargau im Südwesten des Saarlandes erstreckt sich entlang der deutsch-französischen Grenze von Rehlingen-Siersburg bis Klarenthal über Teile des Landkreises Saarlouis und des Regionalverbands Saarbrücken. Mit einer Flächengröße von ca. 247 km² umfasst sie nahezu 10% des Saarlandes.

Das verbindende Element der gesamten Region ist die deutsch-französischen Grenze, die sich nicht nur als heutige administrative Begrenzungslinie erweist, sondern in der Vergangenheit oft Gegenstand kriegerischer Konflikte war und grenzüberschreitendes Denken und Handeln erschwerte.

Mit den abrupten Grenzschließungen während der Corona-Pandemie erlangte die fast überwunden geglaubte Grenze plötzlich wieder unerwartete Relevanz. Umso mehr stellt die unmittelbare Grenzlage einen Anlass zur Stärkung und Intensivierung der deutsch-französischen Partnerschaft dar.

Der ländliche Charakter und die reizvolle Natur verleihen der LEADER-Region eine besondere Bedeutung als Naher-holungslandschaft für die Bevölkerung im deutsch-französischen Grenzgebiet wie auch im Verdichtungsraum entlang der Saar.

Was bedeutet eigentlich LEADER?...

LEADER leitet sich ab aus dem französischen Liaison entre actions de développement de l'économie rurale und bedeutet: Verbindung zwischen den Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft.


LEADER ist ein Förderinstrument der Europäischen Union für den ländlichen Raum. Europaweit gibt es aktuell etwa 2.700 LEADER-Regionen. In der EU-Förderperiode 2023 - 2027 wird LEADER über den Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert und im Saarland vom Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz kofinanziert.

LEADER unterscheidet sich von anderen, herkömmlichen Förderprogrammen. Der Unterschied besteht darin, dass die Beteiligung der örtlichen Bevölkerung an der Entwicklung ihrer Region ein zentraler Baustein bei LEADER ist. Man spricht in diesem Zusammenhang vom dem sog. Bottom-up-Prozess. Die Bewohnerinnen und Bewohner einer LEADER-Region haben die Chance, die Entwicklung ihrer Region selbst mitzugestalten. Von denjenigen Menschen, die in einer solchen Region leben und sich mit ihr verbunden fühlen, geht eine hohe Motivation aus, wenn sie sich für die Verbesserung der Lebensqualität in ihrer Region einsetzen wollen.

Dieses Potenzial fördert die EU über LEADER.

Ob Verein, Unternehmen oder Kommune – wer eine gute Idee für die Region hat, kann auf Beratung, Begleitung und finanzielle Unterstützung zählen. Die Koordination des Entwicklungsprozesses in der grenznahen LEADER-Region ist Aufgabe des Vereins Lokale Aktionsgruppe (LAG) Warndt-Saargau e.V., der auch der Träger der gesamten LEADER-Maßnahme ist. Als Schnittstelle zwischen Akteuren und Fördermittelgeber unterstützt das LEADER-Regionalmanagement die LAG bei der Umsetzung der territorialen Strategie und beim Erreichen der Zielsetzungen innerhalb des Förderzeitraums.


In dem kurzen Film wird einfach und verständlich erklärt, was LEADER ist und wie die Regionalentwicklungsmethode in ihren Grundzügen funktioniert.

Warum eine LEADER-Region Warndt-Saargau?

Das Aktionsgebiet

Entlang der deutsch-französischen Grenze...

Das Fördergebiet der heutigen LEADER-Region Warndt-Saargau ist nahezu deckungsgleich mit der früheren LEADER-Region „Warndt“ und der früheren ILE-Region „Saargau“.

In den insgesamt 42 Orts- und Stadtteilen der LEADER-Region Warndt-Saargau leben ca. 72.700 Menschen.

Das Programmgebiet hat sich während der EU-Förderperiode 2014 - 2022 mit ihrer ersten gemeinsam erarbeiteten Entwicklungsstrategie Rendez-vous Warndt-Saargau etabliert. Seither ist die Region über die vielen umgesetzten Projekte weiter zusammengewachsen. Die Kooperation der beteiligten Kommunen und Ortsteile hat sich verstetigt und bildet die Basis für eine Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit auf der Grundlage der neuen LEADER-Strategie gemeinsam, lebendig, grenzenlos  während der aktuellen EU-Förderperiode 2023 - 2027.


Merkmale des Aktionsgebiets
Von den intensiv landwirtschaftlich genutzten Muschelkalkhochflächen des Saargaus im nördlichen Teil des Programmgebiets reicht der Blick bis nach Lothringen in Frankreich. Auf zahlreichen Premiumwanderwegen oder dem Saarlandradweg kann man die Region erkunden und regionale Erzeugnisse in Hofläden entdecken.
Der Süden wird vom ca. 5.000 ha großen Natura-2000-Gebiet „Warndt“ dominiert. Der geologische Untergrund aus Buntsandstein ist nicht nur Standort für den zusammenhängenden, großflächigen und von nur wenigen Verkehrswegen durchzogene Warndtwald, er stellt auch ein bedeutendes Grundwasserreservoir im Saarland dar. Mitte der 90er Jahre endete im Warndt der mehrere Jahrhunderte dauernde Kohlebergbau. Noch heute zeugen Halden und Fördergerüste als Landmarken von der vergangenen Bergbauära.
Das Bisttal zwischen Saargau und Warndt verbindet die beiden Landschaftsregionen miteinander. Auf attraktiven Rad- und Wanderwegen vorbei an besonderen Aussichtspunkten und Einkehrmöglichkeiten gelangt man in westlicher Richtung bis nach Frankreich und in in östlicher Richtung bis ins Saartal.

Der Aktionsplan

Identität und regionales Leitbild

Warndt-Saargau: gemeinsam, lebendig, grenzenlos

Die Region Warndt-Saargau versteht sich als ländliche Grenzregion, die ihre besondere Verantwortung zur Pflege grenzüberschreitender Partnerschaft und zur Überwindung nationalstaatlicher Grenzen annimmt. Die Anstrengung der Region soll sich - insbesondere nach den Jahren der Corona-Pandemie - auf eine Reaktivierung und Vertiefung der Freundschaft und Kooperation mit dem französischen Nachbarn ausrichten, um gemeinsame (Lebens)Qualitäten in der Region zu verankern und eine über die Grenze hinaus orientierte regionale Identität nach außen zu vermitteln.

Damit kann sich der Warndt-Saargau in Zeiten wachsender Nationalismen und Abgrenzungen als weltoffene, kulturell vielfältige sowie zukunfts- und europaorientierte Region profilieren, die ihre Wurzeln beidseits der nationalstaatlichen Grenzen besitzt und dies als Bereicherung begreift.

Mit diesem Profil und Alleinstellungsmerkmal will die Region ihre Entwicklung weiter vorantreiben.

Die Bürgerwerkstätten sollen weiterhin ein Markenzeichen der Region Warndt-Saargau bleiben und den Bottoum-up-Prozess des LEADER-Programms exemplarisch umsetzen. Zudem sollen bisher noch zu wenig aktivierte Bevölkerungsgruppen wie Jugendliche, junge Erwachsene und Menschen mit Migrationshintergrund stärker einbezogen und thematisch angesprochen werden. Die Chancen der Digitalisierung und digitale soziale Medien werden dabei intensiver aufgegriffen und genutzt.


Handlungsschwerpunkte für die Region

Die deutsch-französische Freundschaft vertiefen -

gemeinsam die Grenzregion entwickeln



Die Weiterentwicklung der regionalen und lokalen deutsch-französischen Beziehungen wird im Einzelnen auf folgenden Ebenen aufgegriffen:


  • Überwindung der Grenze über eine gemeinsame Regionalentwicklung, Entwicklung gemeinsamer Zielsetzungen und Umsetzung gemeinsamer Projekte beidseits der Grenze
  • Wiederbelebung und Weiterentwicklung grenz-überschreitender kultureller, sportlicher und sozialer Aktivitäten und Veranstaltungen
  • Veranschaulichung der vielschichtigen historisch-en Verflechtungen der deutschen und französisch-en Nachbarn, der wechselvollen Grenzgeschichte und der gemeinsamen kulturellen und natur-räumlichen Wurzeln und Beziehungen

Räume im Wandel -

Das Erbe der Industriekultur, Klimaschutz und die Energiewende aktiv gestalten



Transformationsprozesse mit ihren Herausforderungen und Potenzialen sollen konstruktiv begleitet und aktiv gestaltet werden:


  • Der Klimawandel und die Energiewende als aktuelle und künftige Treiber des Landschaftswan-dels begreifen und neue Ideen dazu entwickeln
  • Relikte und Konversionsflächen des Kohlebergbaus durch tragfähige und innovative Folgenutzungen voranbringen und durch gelungene Inwertsetzung der Bergbaurelikte den Imagewandel dokumentieren
  • Nachhaltige Flächennutzungen bei Land- und Waldwirtschaft im Kontext der Klimaanpassung und des Klimaschutzes fördern

Lebendige Ortschaften -

Öffentliche Räume, Daseinsvorsorge und aktives Engagement der Menschen in der Region stärken

Ortsinitiativen als Kristallisationspunkte für aktives Bürgerengagement und gemeinschaftlich organisierte Aufwertungen im öffentlichen Raum werden gestärkt: 


  • Sicherung der Daseinsvorsorge und der Erreich-barkeit von Serviceleistungen für mobilitätseinge-schränkte Menschen in den dörflichen Ortsteilen
  • Selbstbestimmte Treffpunkte für junge Menschen schaffen und fördern
  • Nachhaltige Mobilität mit innovativen, flexiblen und digital vernetzten Angeboten etablieren
  • Junge Menschen, Menschen mit Migrationshinter-grund und (mobilitäts)eingeschränkte Personen-gruppen stärker in den regionalen Entwicklungs-prozess einbinden

Saargau und Warndtwald -

Natur und Landschaft als Ressource schützen und nachhaltig nutzen



Aus der Verknüpfung von natur- und kulturräumlichen Potenzialen mit Produktion und Vermarktung regionaler Erzeugnisse entsteht Wertschöpfung für die Region:


  • Durchgrünung der öffentlichen Räume als strategi-sche Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel
  • ressourcen- und klimafreundliche Infrastrukturen für touristische Ziele im Aktionsgebiet schaffen
  • Angebote für mobilitätseingeschränkte Besucher-gruppen in Kombination mit barrierearmen Infra-strukturen und Serviceleistungen entwickeln und umsetzen
  • regionale Wertschöpfung durch regionale Erzeug-nisse steigern

Quelle: My / skynesher

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Nehmen Sie gerne Kontakt mit der LAG-Geschäftsstelle auf....

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LEADER-Strategie Warndt-Saargau